Vier Jahre Selbst & Ständig

Da sitzt du in deinem Büro und denkst dir: „Wie konnte die Zeit nur so schnell vergehen?“. Mittlerweile sitzen wir drei Jahre in unserem Studio und ich bin mittlerweile im vierten Jahr selbstständig. Wahnsinn. Schaut man etwas zurück, kann man sehen, wie viele Menschen ich nur wegen meiner Selbstständigkeit getroffen habe. Wenn diese Leute dann auch noch zu Freunden werden, ist es ganz gut gelaufen.

Das Jahr Vier meiner Selbstständigkeit würde ich als mein erstes Routinejahre beschreiben. Die Zeit des „Eingroovens“ ist vorbei, man weiß, wie man seine Kunden umgarnt, tritt vielleicht etwas weniger in Fettnäpfchen und man fängt an, auf sich selbst zu achten und auf das eigene Bauchgefühl zu hören.

Natürlich spielt in dem letzten Jahr auch mein Engagement für NoLegida eine große Rolle. Ein Zeitfresser, aber auch ein Gefühl, tatsächlich kleine Sachen zu verwirklichen, sei es im kreativen oder politischen Sinne (Freital Serie / Gesicht zeigen – Fotoaktion). Jobs oder Anfragen, die ich vielleicht vor zwei Jahren gemacht hätte, sind heute für mich Tabu (Anfrage CDU / Bild etc.). Passt mir der Auftrag nicht, ist es eben nicht mein Auftrag, es geht eben nicht immer nur um das Geld. Es geht darum, dass ich mir jeden Tag selbst ins Gesicht schauen kann. Wenn mir etwas komisch vorkommt, spreche ich es an und schaufel es nicht in mich hinein. Ein offener Umgang, egal ob mit Kollegen, Kunden oder Freunden ist das wichtigste überhaupt. Ich möchte wissen, dass jeder weiß woran er bei mir ist.

My beloved geeks – photographed by @spcknmgnt with @matthiasleberle @martinneuhof @chrisxhieronimus @inezmiaveloci

Ein von Normen Gadiel (@normengadiel) gepostetes Foto am

Im letzten Jahr habe ich an 6 Meet-Ups teilgenommen und teilweise auch selbst organisiert (#oben2015,  #obenII#intothewald15#lovezig15, #fokus16 und #siegerland16). Die Meetup-Erfahrung ist immer eine ganz besondere, die mich auch selbst verändert hat. Man sperrt einen Haufen Kreative über einen gewissen Zeitraum in eine Unterkunft und schaut, was dabei herauskommt. Es ist großartig dadurch Fotografen & Models aus jeder Ecke Deutschlands zu kennen. Es gibt dir enormen Input, an deinen eigenen Arbeiten zu feilen, aber auch um selbst kritikfähiger zu werden. Sei offen und du bekommst Offenherzigkeit geschenkt.

Aus ist’s… #fokus16 #meetup #bayern

Ein von Daniel Müller (@monsieurmueller) gepostetes Foto am

In dem Jahr hab ich auch versucht mich weiter zu professionalisieren. Sei es durch eine praktische Software zur Erfassung der Einnahmen und Ausgaben, man schaut immer mal nach besseren To-Do-Tools oder man baut sich Lösungen zum Posten von eigenen Inhalten. Man muss dranbleiben. Ich habe das Gefühl, die Fotografie entwickelt sich derzeit rasant weiter und man sollte immer Ausschau halten. Alles geht schneller, also muss man selbst auch etwas schneller sein. Gerade weil der Trend in Richtung Liveberichterstattung geht.Ich geh keine Kompromisse ein, ich geh für Musik durchs Feuer
Hab Zeit und will mich nicht beeilen
Ich geh auf Tauchstation, damit der Shit auch reift
Ich denke mal gesund zu wachsen kann nur richtig sein

 

Ich gehe hier drin auf, ich gehe hiermit drauf
Ich gehe tief, ich brauch nur Zeit, die lass ich mir nicht klauen
Geh Richtung Ziel, grade aus, auch wenns mal wieder dauert
Ich bin kein herrkömmlicher Fleck, ich gehe hier nicht raus

 

UmseEs hat sich zum Anfang eigentlich nicht viel verändert in meiner Einstellung. Die Lust mit Fotos / Grafik / Webgedöns mein Lebensunterhalt zu verdienen ist noch genauso groß, wie am ersten Tag, nur die Unsicherheiten verschwinden so langsam.

Weiter geht es zum fünften Jahr…Titelbild: Nadine Kunath

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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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