Mit dem Taxi durch Jakarta

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So, heute „darf“ ich mal unseren Tag zusammenfassen, damit auch die weibliche Perspektive ausreichend Beachtung findet. In den Tag gestartet sind wir erst recht spät, denn es war Aufwachen ohne Wecker angesagt. Nach der langen Anreise haben wir es dann auch fast auf halb Elf gebracht. Nach einer Runde schwimmen im Pool zwischen Wolkenkratzern ging es zum nahegelegenen Bahnhof, da wir uns unsere Weiterreise nach Surabaya für den kommenden Tag organisieren wollten. Wir waren überrascht, wie schnell wir das heimische Ticket-System verstanden haben: erst ein Formular ausfüllen mit allen Angaben und dann anstellen, Geduld haben und versuchen, die Dame am anderen Ende des Schalters zu verstehen. Leider war der Zug für Sonntag morgen schon ausgebucht, so dass wir nur noch ein Ticket für den Nachtzug bekommen haben. Schade, denn eigentlich wollten wir während der Fahrt was von Java sehen aber gut. Damit muss man wohl rechnen wenn man spontan und auf eigene Faust unterwegs ist.

 Anschließend ging es nochmal zum Hotel zurück. Aber beim geschmeidigen Preis von ca. 4 Euro pro Taxi-Fahrt ist das halb so wild. Man muss nur Zeit einplanen, denn der Verkehr in Jakarta ist unbeschreiblich. Bei 12 Millionen Einwohnern sind gefühlt doppelt so viele Autos – alle mit getönten Scheiben – und nochmal so viele Roller scheinbar ohne System und Spuren unterwegs. Hupen und Pfeifen gehört hier zum „guten Ton“.

Am Nachmittag wollten wir unbedingt zum alten Hafen Jakartas, der uns von verschiedenen Seiten empfohlen wurde. Also, wieder rein ins Taxi. Die Ecke, an der wir ausgestiegen sind, sah zunächst einmal gar nicht nach Hafen aus.  Aber wieder begegnet uns die unermüdliche Freundlichkeit der Indonesier. Noch nicht einmal gefragt, zeigen uns viele Hände den Weg. Dieser führt uns mitten durch enge Gassen, zum Teil fast mitten durch die Häuser der Bewohner. Mehr als einmal zweifeln wir an der Richtigkeit des Weges, doch wieder weisen die Hände die Richtung. Begleitet von unzähligen „Mister, Mister, Photo Mister“ – Rufen sehen wir endlich ein bisschen Wasser und Schiffe. Irgendwann entscheiden wir uns, das Angebot einer kleinen Hafenrundfahrt anzunehmen und sind immer noch glücklich über diese Entscheidung. Für wieder einmal nichtmal 5 Euro (ich muss immer alles umrechnen, scheinbar ein Spleen von mir) werden wir fast eine Stunde geduldig durch den größten Lasten-Segler-Hafen der Welt geschippert. Vorbei an Schiffen, die nicht so aussehen, als wenn sie überhaupt noch fahrtüchtig wären, vermummten Matrosen, die schwere Waren packen, winkenden Kindern und angelnden alten Männern. Bei der untergehenden Sonne sehr beeindruckend. Im Anschluss versuchen wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder etwas größere Straßen und ein freies Taxi zu erwischen.

Voller Eindrücke und immer noch mit einem Hupen im Ohr steuern wir wieder unser Hotel an, und beschließen den Tag mit einer erfrischenden Runde im Pool und einem Abendessen. Diesmal sogar mit Bier für Martin.

 Was bleiben für Erkenntnisse heute übrig?

Jakarta ist bei weitem nicht so schlimm wie vieles, was man über diese Stadt liest. Klar, es gibt viel Verkehr, eine Smog-Glocke hängt über der Stadt und der Kontrast zwischen Arm und Reich ist enorm. Aber die Menschen sind zuvorkommend, höflich und sehr hilfsbereit. Dazu kommt, dass es hier kaum touristisch geprägt ist. Wenn wir über den Tag verteilt 5 „Nicht-Asiaten“ gesehen haben, ist das schon viel. Vielleicht ist auch das der Grund dafür, dass die Indonesier uns gegenüber so aufgeschlossen sind. Sie freuen sich, ihr Land präsentieren zu können.

Außerdem habe ich gelernt, dass Hotels durchaus ein eigenes Parfum haben können, es Männer gibt, die einen schlechteren Orientierungssinn haben als ich und dass sich europäische Fußballmannschaften überall großer Beliebtheit erfreuen.

Wir sind gespannt auf morgen!

(Text von Gesine)


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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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