Israel | Gastfreundschaft in Metula und Kibbutz Geva – Jerusalem

Das schöne an Israel ist ja, dass gefühlt alles auf den Bergen gebaut ist. So auch Haifa, als wir uns am nächsten Tag schon gegen Mittag von der Stadt verabschiedetet haben, genießten wir noch ein paar mal den Blick über diese Hafenstadt. Nach einem kurzen Abstecher in den westlichen Norden ging es einmal quer durch das halbe Lande in den aller nördlichsten Zipfel von Israel nach Metula. In der Studentenstadt Metula leben gerade einmal 2000 Menschen und Roei.

Roei ist ein Freund von Johannes, der diesen in Thailand kennengelernt hat. Wir durften uns für eine Nacht bei ihm einquartieren und lernten auch so gleich noch seine Nachbarn kennen, die uns gleich herzlich in ihrer WG Küche begrüßten. Hier ist unser Essen, hier ist unser Wein, schön dass ihr es bis zu uns geschafft habt. Die Gastfreundschaft ist hier einfach großartig. Nach vielen Gesprächen und Lachern fragte uns Tamar ob wir nicht Lust hätten Sie auf einen Berg mit zu begleiten wo sie „Hang Drum“ spielen wollte. Ein paar Minuten später, standen wir auf diesem Berg mit einem perfekten Blick über Metula, dem perfekten „Vibe“ und man konnte sogar bis nach Jordanien rüber blicken. So sahen wir das alles bei Nacht, mit dem perfekten Sound. Wow was für ein Augenblick bei sternenklarer Nacht.
Während Johannes danach noch für ein Bier in ein Pub verschwandt, ging es für mich in ein Gästebett. Die Nächte in Israel sind zumindest im Februar noch verdammt kalt, daher war es wohl eine der kältesten Nächte, die ich für mich persönlich in dem Zimmer zumindest erlebt hab. Aber mit Jogginghose und guten Podcasts auf den Ohren kann auch ich gut schlafen.
Am nächsten Tag ging es für uns erst nach Tiberias um dort uns einen mächtigen See anzuschauen und über diverse kleine Schlangenlinien in das Kibbutz Geva zu fahren. Dort trafen wir auf Uria wieder eine Freundin von Jo. Sie hieß uns herzlich willkommen, wir durften ihr Apartment beziehen und wir machten uns gleich an die Klamottenauswahl für ein Shooting. Bei dem Shooting erfuhren wir eine Menge über das Kibbutz an sich, dort bezahlt man z.B. nicht wenn man in den Supermarkt geht, alle können Umsonst im Kibbutz wohnen wenn man dafür umsonst für das Kibbutz arbeitet. Eine autonome Gemeinschaft. Uria stand noch nie vor einer Kamera und ich danke ihr sehr, dass sie mir Fremden so sehr vertraut hat. Sie ist ein wahres Naturtalent. Nachdem die Sonne untergangen war, entschlossen wir doch nicht sofort nach Jerusalem zu fahren, sondern die Nacht noch in dem Kibbutz zu verbringen. Uria räumte ihr Zimmer für uns und übernachtet dafür bei Ihren Eltern, die uns wiederum großzügig in ihr Haus einluden und wir alle gemeinsam auch mit Roei aus Metula zu Abend aßen. Humus, getrocknete Aubergine und Couscous versüßten uns den Abend. Am Ende des Abends saßen wir alle bei einem Glas Wein und diversen Kartenspielen noch zusammen.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Uria und fuhren über die Westbank nach Jerusalem. Man merkt, wenn man vom Norden in den mittleren Teil von Israel fährt schon, wie sehr dich die Landschaft verändert. Alles wird steiniger, das satte Grün verschwindet und wird zu einem kargen Sandton und das innerhalb von 1-2 Stunden Autofahrt.
In Jerusalem angekommen suchten wir uns in der Nähe der „alten Stadt“ ein Parkhaus. Zur Stärkung noch einen frischgepressten Orangensaft und ein Wasser gekauft. Es ist unbeschreiblich was hier auf wenigen Metern mit einem passiert, man spürt richtig den Flair der diversen Religionen. Leider waren diverse Teile nur für Muslims bestimmt deswegen konnten wir nicht alle Wege gehen – aber es war der Wahnsinn.  Definitiv das Highlight des Tages war die Klagemauer zum Beginn des „Shabbat“ – als wir am Mittag dort waren, war relativ wenig los aber für mich der beste Zeitpunkt für „erlaubte Fotos“ – gegen 17 Uhr zum Start des jüdischen Wochenendes trafen sich alle vor der Klagemauer, man hörte wilde Gesänge, sah viele  Menschen tanzen. Ein einzigartiges Spektakel. Es wurde aber zu der Zeit penibel drauf geachtet, das man ja keine Fotos macht – ich akzeptierte diesen Wunsch aus Respekt der Gläubigen gegenüber.
Nachdem wir die alte Stadt verlassen hatten, kehrten Johannes und ich noch in ein Lokal in Jerusalem ein, dort überraschte uns Vivi mit einer Nachricht (eine Bekannte die ich schon für ein Leipziger Fototprojekt fotografiert hatte und die Johannes auch über ein paar Ecken kennt) dass sie uns eben an der Klagemauer gesehen hätte und sie es sehr überrascht hat uns zu sehen. Nach ein paar Nachrichten hin und her, stand fest, wir treffen uns am nächsten Morgen in ihrem Hostel zu einem Frühstück.
Am nächsten Morgen hielten wir unser versprechen und waren pünktlich gegen 10 Uhr bei ihrer Unterkunft nach einem gemütlichen Frühstück und ein paar Minuten auf der Dachterasse ging es für uns auf den Ölberg, mit einem fantastischen Blick auf die alte Stadt Jerusalem. Was hier alles aufeinandertrifft ist für den normalen Verstand kaum fassbar. Nach einem weiteren Mittagessen mitten in der Stadt verabschiedeten wir uns bei Vivi und wünschten ihr eine gute Heimreise.
Bei uns stand nämlich schon der nächste Programmpunkt auf dem Plan. Ich hatte ja in Deutschland schon einen kleinen Shootingaufruf gestartet ob jemand durch Zufall in der Nähe ist. Daraufhin hat sich Jasmin gemeldet, wiederum eine Freundin von Christina unserer Hochtzeitsfotografin. Die Welt ist eben doch ein Dorf. Immer und immer wieder. Wir trafen uns in dem Hostel von Jasmin und ihrem Freund wo wir die Klamottenauswahl und auch gleich die ersten Fotos geschossen haben. Danach ging es wieder in die alte Stadt um dort weitere Aufnahmen zu machen. In einer kleinen Seitengasse saßen zwei Typen auf einem Plastestuhl und baten uns gleich an zu bleiben und Shisha zu rauchen. Natürlich konnte ich da nicht nein sagen, 4 deutsche 2 Israelis, eine Shisha. Es braucht oft einfach keine Worte um sich verbunden zu fühlen.
Nachdem die Sonne so langsam untergegangen war, ging es für uns in ein Restaurant wo wir einen sehr coolen Kellner hatten, der uns in die israelische Bierwelt einführen wollte und uns diverse Biere zum testen gab. Jetzt weiß ich aber definitiv – sorry Israel, das Bier in Deutschland ist dann doch etwas geiler.

Wer aktuell etwas von meiner Israel-Reise sehen möchte sollte meine Instagram-Storys unter @martinneuhof verfolgen. Wer sehen möchte wo ich mich gerade aufhalte kann dies unter Polarsteps sehen. <3

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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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