Vom Großen zum Kleinen und dann wieder zum ganz Großen.

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Wir „arbeiten“ uns runterwärts: Nach Jakarta mit 12 Millionen und Surabaya mit 4 Millionen

Einwohnern sind wir seit gestern in Yogyakarta mit nur noch 1,2 Millionen Menschen. Und das spürt man deutlich, zumal die Stadt mit ihrer reichhaltigen Kultur und facettenreichen Geschichte viel stärker von Touristen besucht wird. Jogja, wie sie liebevoll von den Einheimischen genannt wird, ist ein Muss für jeden Java-Besucher. So kommt es, dass wir neben vielen Holländern (ehem. Kolonie), Japanern, Thailändern und Australiern nun auch die ersten Deutschen treffen.

Nachdem wir mit dem Zugfahren bereits gute Erfahrungen gemacht haben, nutzen wir auch von Surabaya wieder den Zug, um etwas tiefer in das Innere der Insel zu kommen. Diesmal am Tag, was spannende Ausblicke aus dem Fenster möglich macht. Nach fünf Stunden Fahrt kommen wir in der Sultansstadt an und spüren sofort, was jeder Reiseführer beschreibt. Hier ist der Verkehr scheinbar ruhiger – an manchen Stellen sind sogar nur Kutschen oder Fahrradtaxis zugelassen -, die Häuser bei weitem nicht so hoch, die Menschen sind an Touristen gewöhnt. Das erfahren wir auch bei unserem abendlichen Spaziergang durch die Hauptstraße. Es gibt das erste Mal seit einer Woche Souvenirs und Postkarten zu kaufen. Was für eine Erlösung! :-) Anmerkung Martin: Eindeutig Gesines Erlösung. ;-)  

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Den heutigen Tag haben wir dann zum Sightseeing-Marathon erklärt. Nachdem wir ein Auto mit Fahrer gemietet haben, ging es los, die einschlägigen Plätze der Stadt zu erkunden. Also auf zum Sultanspalast, der immer nur am Vormittag für Besucher geöffnet ist, damit die Sultansfamilie auch ein bisschen Privatsphäre hat. Wir erfahren, dass die früheren Sultane bis zu 25 Frauen hatten, die alle auch noch in einem Haus zusammen wohnen mussten. Natürlich in der hintersten Ecke des Palastgeländes. „Strong man“ versichert uns die kleine Dame, die uns mit viel Humor durch das Areal führt. Der jetzige Sultan hält es aber moderner und begnügt sich mit einer Frau, was auch bei ihr gut ankommt. Im Anschluss geht es zum “ water castle“, welches früher von den Sultanen als Wochenendhaus genutzt wurde – natürlich wieder mit separaten Becken für die Geliebten.

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Eher skeptisch sehen wir den nächsten Punkten unserer Tour, dem Besuch einer Batik- und einer Silberfabrik entgegen. Aber wieder werden wir durchaus charmant, mit interessanten Hintergrundinfos und Einblicken in die Techniken der Produktion eingewiesen und die Verkäufer im Showroom sind nicht so aufdringlich wie befürchtet. So ganz ohne Druck kann man dann ruhig auch mal ein klein wenig Geld ausgeben.

 

Und dann sehen wir eine Reihe von beeindruckenden Tempeln: Prambanan, die einst größte hinduistische Tempelanlage Südostasiens ist dabei der absolute Höhepunkt. Wir klettern im Sarong und mit Helm darin herum und lassen uns von der besonderen Atmosphäre einhüllen.

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Den Abschluss des Tages finden wir beim Kraton Rabu Boko, den Ruinen eines alten Tempels über den Dächern der Stadt. Dort warten wir den Sonnenuntergang ab, der sich in letzter Minute doch noch farbenprächtig zeigt. Und über allem wacht der große Merapi, ein sich gespenstig erhebender Vulkan, der zu den aktivsten und gefährlichsten der Welt zählt.

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Nun liegen wir mit glühenden Füßen auf dem Hotelbett, voller Eindrücke und Gedanken. Morgen ist der letzte Tag auf Java, bevor wir Bali in Angriff nehmen. Und dieser verspricht ein ganz besonderer zu werden. Es ist Waisak Day, der größte hinduistische Feiertag, an dem an Buddhas Geburt erinnert wird. Schon heute konnten wir einige Blicke auf die Vorbereitungen werfen und sind gespannt, was morgen mit sich bringen wird.

(Text von Gesine)

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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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