die Vergessenen aus Kampala…

Ein Termin jagt den anderen, keine Zeit zum Durchatmen. Vielleicht ganz gut, um nicht komplett einen Kulturschock zu erleiden. Vielleicht ganz schlecht, weil das Gesehene an Greifbarkeit verliert. Ich kann keine Erklärung finden, warum unsere Welten in Uganda und in Deutschland so verdammt unterschiedlich sind. Wie soll ich ein Problem von hier mit einem Problem von dort vergleichen? Es geht einfach nicht. Trotzdem leben wir alle auf einem Planeten, der so vielschichtig ist, dass man sich drin verlieren könnte. Ich kann euch nur erzählen, was ich dort erlebt habe und was mir alles passiert ist:

Am Samstagmorgen fuhren wir mit dem Matatu in die größte Stadt Ugandas: Kampala. Dort wurde die Woche zuvor einer der größten Slums zum Teil niedergebrannt. Uns wurde erzählt, dass der Grundstückbesitzer sein Eigentumsrecht gelten machen wollte; dabei ist es offenbar ein legitimes Mittel, die illegalen Wellblechhütten abzubrennen. Danach wurden die nun obdachlosen Kinder einfach eingesammelt und in ein Jugendgefängnis gesteckt. Soviel zur Vorgeschichte.

Wir kamen an und wurden von einem Streetworker empfangen, der uns gleich zu einer größeren Hütte führte. Dieser Holzverschlag wurde von einer Deutschen gebaut, um den männlichen Straßenkindern einen Unterschlupf zu gewähren. Viele von diesen waren nicht bei Sinnen. Durch eine Plastikflasche mit einem in Benzin getränkten Stofffetzen holen sich die Kinder durch Inhalation ihren Kick. Wir waren ein kleines Team, wovon sich zwei (eine angehende Ärztin aus Uganda und Anne) um die Wundversorgung kümmerten, der Rest versuchte, den Moment zu verstehen, sich zu unterhalten und Schuhe zu verschenken. Dabei unterhielten die Streetworker die Kinder mit Musik und einigen Gebeten.

Ich weiß nicht, ob es in dem Moment gut war, Fotos zu machen…Ich tat es und möchte sie euch trotz des gesamten Leids zeigen.

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