Kopf aus. Herz an. 

Es gibt da dieses eine Polaroidfoto was mich, immer wenn ich es anschaue, auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ein Foto, was mich in einer fremden Welt zeigt, wo die Erinnerungen mir immer eine leichte Gänsehaut auf die Arme zaubert.

Sind es wirklich die materiellen Dinge, die uns glücklich machen? Sind es die Dinge, die wir kaufen? Das neueste Outfit? Das beste Smartphone? Ich guck mir viele Streams von vielen unterschiedlichen Menschen an. Dabei geht es zu 90% um den eigenen Lifestyle. Das negative Blenden wir aus und zeigen es nicht. Ich genauso wenig wie die meisten von uns. Wir lassen es nicht raus.
Dann ist täglich dieser Zwiespalt zwischen der ganzen materiellen Scheiße, die uns ständig umgibt und dem, was man verändern möchte, was man anpacken möchte und man sich selbst dabei im wegsteht. Zack schon wieder die Likes auf Facebook gecheckt. Likes sind die Währung der Jugend, Likes ist die Währung der Selbstbestätigung. Herr Zuckerberg sie haben uns fast alle abhängig gemacht. Gratulation.
 Und trotzdem ist da dieses Feuer, was in mir lodert, was mich nicht loslässt, was mich ständig weitermachen lässt. Und trotzdem habe ich das Gefühl, jeden Tag belächelt zu werden und nicht ernst genommen zu werden. Ich mache mir im Kopf, Probleme, die keine sind. Ich bin kein Mensch, der durch sein Charisma die Leute in seinen Bann zieht. Ich bin kein Mensch, der durch überaus gutes Aussehen zu überzeugen weiß. Ich bin kein Mensch, der weiß, wie man sich auszudrücken hat. Ich bin eher ein Mensch, der im tiefsten inneren die Sicherheit sucht, aber auch ein Hang zum Durchdrehen hat. Ich bin ein Mensch, der ehrlich und direkt ist. Ich bin ein Mensch, der eher selten aufgibt und sich alles hart erarbeitet.
Ich hab fast unverschämt viel Glück gehabt, ich hab alles was ich brauche. Eine wunderschöne Freundin die mich bald heiraten möchte, einen Job den ich Liebe, meine Familie die für mich da ist, Freunde die merken wenn irgendwas nicht stimmt.
Mir wurde nicht meine Familie genommen, ich befinde mich nicht auf der Flucht, ich musste bisher keinen Krieg miterleben, meine Heimatstadt existiert noch, keiner meiner Freunde ist im jungen Alter gestorben. Die Welt wächst eigentlich enger zusammen und trotzdem sind wir alle so zersetzt von Ängsten und Furcht.

Kopf aus. Herz an.

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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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