Israel | Yad Vashem, Bethlehem, Totes Meer, Ramon Crater und Ausreise

Da stehst du vor einem Gebäude und weißt von Anfang an schon, wenn du da jetzt reingehst, es wird dich berühren und innerlich verändern. So kam es dann auch. Yad Vashem ist ein Holocaust-Museum – ich glaube sogar, es ist dass Holocaust Museum für alle Juden. Man betritt einen sehr kargen Steinklotz und man wird gebeten keine Fotos zu machen.Deswegen gibt es auch keine wirklichen Fotos von der Ausstellung, sondern nur von dem Gebäude. Sobald du im Inneren bist, fühlst du dich wie verschluckt. Ich hab noch nie so eine umfassende Dokumentation über die Verfolgung von Juden gesehen. Es wird wirklich alles erzählt, vom mittelalterlichen Judenhass bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Ein Ort des Gedenkens, der Trauer und auch der Danksagung. Wenn ich diese Zeilen schreibe, ist das, was man dort sieht und erlebt einfach sehr schwer in Worte zu fassen. Ich hatte Tränen in den Augen, weil es mich sehr tief im inneren berührt hat. Man muss es gesehen und gehört haben, um es zu verstehen.Nachdem wir aus Yad Vashem herausgegangen sind, kam für mich die Müdigkeitsphase. Ich hatte die Nacht vorher einen allergischen Schock von dem Essen in Jerusalem daher musste ich meine Medikamente einnehmen, die mich immer für einen vollen Tag extrem Müde machen. Wir wollten eigentlich nur „kurz“ nach Bethlehem rein, aus dem „kurz“ wurde eine Irrfahrt durch verschiedene Checkpoints und Mauern. Dabei wollten wir die Geburtsstätte von Jesus uns anschauen, eine Menschenschlange von gefühlten 2000m dann haben wir es doch gelassen. Durch Zufall kamen wir noch an die Streetart Grenzmauer. Ein paar Schnappschüsse aus dem Auto heraus und dann ging es weiter.Als wir am Tag vorher ein Paar (Benni und Jasmine) aus der Nähe von Stuttgart kennengelernt haben und Jasmine ein tolles Model ist, haben wir uns beschlossen auch den nächsten Tag mit den beiden zu verbringen und gemeinsam an das Tode Meer zu fahren und im gleichen Hotel zu übernachten, leider durfte ihr Mietwagen nicht über die Grenze in die Westbank, deshalb sind wir einen relativ großen Umweg gefahren und hatten einen sehr interessanten Roadtrip Richtung Süden.Mitten in der Nacht sind wir dann in unserem Ferienlager angekommen, keine Ahnung, was uns umgibt, weil es so dunkel war. Nach einem spartanischen Abendessen machten wir uns einen kleinen Plan für unseren letzten Tag in Israel.Du wachst am nächsten Morgen auf, schaust raus, gehst drei Meter und bemerkst, „Fuck ich stehe ja mitten in der Wüste“ ein supergeiles Gefühl. Umgeben von Sand, Schotter und Steinformationen. Gegen 8 Uhr ging es für uns dann Richtung „Ein Gedi“ ein wundervoller Ort. Eine Oase mit Grün, Bergen und Wasserfällen mitten am Toten Meer. Dort konnte ich dann auch wieder ein paar Mal Jasmine fotografieren die bereitwillig jede Idee mit mir umsetzte. Nach einer kleinen Klettertour durch „Ein Gedi“ sind wir dann zurück zum Auto, um direkt ans Tote Meer zu fahren. Natürlich hab ich mich ins Meer getraut. Ein paar kleine Schürfwunden fingen sofort an zu brennen, aber wie eigenartig es ist, einfach nichts machen zu müssen und man schwebt im Wasser. So schwerelos so befreit hab ich mich lange nicht mehr gefühlt.Nach einer ca. 30-minütigen Badesession ging es für uns erst mal lecker Essen um dann zwei Stunden zum „Ramon Crater“ zu fahren. Ehrlich. Ich hab noch nie so etwas gesehen, es hat mich so nachhaltig beeindruckt. Endlose Wüstenlandschaft, durchgezogen von diversen Bergen und Straßen. Mein inneres Lächeln kam nach außen und ich fühlte mich einfach nur befreit. Dabei auch noch die Möglichkeit dort mit einem Model Fotos zu machen. Unendliche Freiheit, unendliche Glückseligkeit. Wir nutzten den Sonnenuntergang auch noch zu einem spontanen Paarshooting.In der Dunkelheit ging es dann nur noch nach Aschkelon, wo Johannes eine Freundin besuchen wollte, wir übernachteten in einer sehr zwielichtigen Ferienwohnung und am nächsten Morgen ging es im Berufsverkehr zurück zum Ben Gurion Airport. Nach einer zehnminütigen Befragung, was man so alles im Land gemacht hat und durch einen sehr sehr sehr gründlichen Security Check durfte wir dann endlich den Flieger besteigen.Bye bye Israel…

Fazit:
Ich glaube, Israel ist ein sehr unterschätztes Land. Landschaftlich total abwechslungsreich. Die Leute, die ich kennenlernen durfte, waren sehr nett. Gastfreundschaft wird hier enorm großgeschrieben. Städte wie Jerusalem, Haifa, Tel Aviv und Aschkelon sind komplett unterschiedlich und nicht miteinander zu vergleichen. Ich bin so froh das Johannes an meiner Seite war, er hat mich aus meiner Komfortzone gelockt. Ein Auto in Israel zu mieten und damit durch das ganze Land zu fahren ist überhaupt kein Problem. Ein Land, was man gesehen haben muss.
Ich werde in den nächsten Tagen & Wochen sicherlich einiges von den Shootings aus Israel zeigen… Am besten ihr verfolgt dafür Facebook und Instagram.

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Martin Neuhof

Ich bin geborener Leipziger, ein Fotograf und aktiver Mensch. Ich schreibe seit 2005 Dinge ins Internet. Hier findet ihr eine Mischung aus den Themen Fotografie, Aktivismus und Politik.

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